Geschichte der bisherigen Kirchgemeinden
Ennetbühl
Kurzchronik der Evangelischen Kirchgemeinde Ennetbühl
Krummenau
Nesslau
1289 wird erstmals eine Kapelle in Nesslau erwähnt. Ungefähr aus dieser Zeit stammt der untere, mittelalterliche Teil des Turmes. 1528 trat Nesslau praktisch geschlossen zum neuen Glauben über. Seither haben 43 Pfarrer die Kirchgemeinde versehen. 1595 bis 1806 wurde die Kirche mit den Katholiken geteilt. Die Kirche wurde 1688, 1748, 1811, 1869, 1899-1903, 1951/52 und 1990/91 renoviert und steht heute unter eidgenössischem Denkmalschutz.
Mehr zur Geschichte der Nesslauer Kirche
Stein
Die
einstige alemannische Siedlung „Braitenouwe“ (Breitnau), der frühere Name für
das Dorf, ist bereits 1180 urkundlich erwähnt. Später hat die Burg Starkenstein
dem Dorf den Namen gegeben. Die Bürger von Stein waren vor der Reformation nach
St. Johann kirchgenössig und auch politisch gehörten sie der Abtei. Erst um
1833 wurde Stein eine selbständige politische Gemeinde.
In
den Urkunden wird erstmals 1280 eine Kapelle in Breitenau erwähnt. Sie wurde
1497 zur Pfarrkirche erhoben. Seither durften in dieser Kirche auch Taufen,
Trauungen und Beerdigungen durchgeführt werden und die Pfarrei hatte einen
eigenen Pfarrer. Im Jahre 1520 wurde Blasius Forer (auch Vorer, Farer
geschrieben) als Pfarrer in Stein eingesetzt. Kaum hatte der Reformator
Huldrych Zwingli im Herbst 1523 seine Thesen einer Kirchenreform publiziert,
trat Blasius Forer mit ihm in einen regen Briefwechsel. Forer wurde schnell ein
eifriger Anhänger des „neuen Glaubens“. Beim Landrath wurde deswegen von der
(katholischen) kirchlichen Obrigkeit seine Ausweisung verlangt. Zwingli gelang
es von Zürich aus, die Ausweisung zu verhindern. Es ist überliefert, dass im
Sommer 1529 der grösste Teil der Bevölkerung zum „neuen Glauben“ übergetreten
ist. Den Grundstein für eine reformierte Kirchgemeinde hat somit Pfarrer
Blasius Forer gelegt und mit dem Übertritt der meisten Steiner wurde die
Obrigkeit vor vollendete Tatsachen gestellt.
Leider
fehlte es an genügend reformierte Pfarrpersonen in der Schweiz, so dass die
Steiner von 1585-1711 von Nesslau aus betreut wurden. Zudem führte die
Fürstabtei 1601 den katholischen Gottesdienst gegen den Willen der Mehrheit der
Bevölkerung in Stein wieder ein. Ob die Reformierten während dieser Zeit die
Benützung des Kirchleins und des Friedhofes untersagt war, ist nicht bekannt. Am
Ende des 16. Jahrhunderts waren 47 reformierte und 11 katholische
erwachsene Männer mit ihren Familien in Stein wohnhaft. Im Jahre 1671 wurde
zwischen den beiden Konfessionen unter oberbehördlicher Aufsicht eine
definitive finanzielle Abklärung vorgenommen. Für den Unterhalt der Kirche
mussten die beiden Parteien in einem Verhältnis von 1 zu 4 dafür aufkommen.
Erst
im Jahre 1711 erhielten die Reformierten wieder einen eigenen Pfarrer. Die schlechten
finanziellen Verhältnisse waren auch damals ein Thema. Mit viel Frondienst
wurde für den neuen Pfarrer ein neues Pfarrhaus errichtet. Das Gehalt des
Pfarrers war karg und wie an vielen andern Orten auch bewirtschafteten die
Geistlichen neben dem Pfarramt das kirchliche Pfrundgut und oft auch ein eigenes
Güetli.
Die
paritätisch genutzte Kirche erhielt 1825 ihre erste Orgel und 1851 wurde die
Kirchenbestuhlung erneuert. Im gleichen Jahr baute die reformierte Kirchgemeinde
ihr eigenes Schulhaus und erweiterte den bisherigen halbjährlichen Unterricht
auf das ganze Jahr. 1892 wurde die Orgel ersetzt. 1911 wurde das baufällige
Pfarrhaus abgebrochen und neuerstellt. In den zwanziger Jahren bauten die
Katholiken auf ihrem Pfrundgut eine eigene Kirche, die am 24. April 1929
feierlich eingeweiht wurde. Der Paritätsvertrag wurde in der Folge aufgelöst
und die Kirche ging in den alleinigen Besitz der evangelischen Kirchgemeinde
über. Die Kirche wurde in der Folge gründlich renoviert und der Turm aufgestockt.
Er erhielt ein neues Geläute mit vier Glocken. Ebenso wurde durch die
Orgelbaufirma Kuhn eine grössere Orgel in einem seitlich Anbau eingebaut und
eine elektrische Heizung wurde installiert. In den Jahren 1993 und 1996 wurde
die Kirche wieder Innen und Aussen renoviert und 1999 auch das Pfarrhaus. Dabei
konnte im Erdgeschoss ein kleiner Gemeindesaal verwirklicht werden.
490 Jahre evang.-ref. Kirchgemeinde Stein